Donnerstag, 9. Januar 2014




Standpunkte

 
 
Als ich im Jahr 2011 mit den ersten Zeilen zu 'Noras Tod' begonnen hatte, wollte ich mich damit nur der Geister entledigen, die mich seit dem Tod des kleinen Mädchens am Atlantik verfolgt haben.
Seitdem glaube ich auch daran, dass nichts ohne einen Grund passiert. Ich habe damals ein Erlebnis gehabt, was mich endgültig dazu brachte, dieses Geschehene endlich zu verarbeiten.
 
Ich schrieb den Roman, und als ich damit fertig geworden war, empfand ich es als eine ungeheure Befreiung. Ich hatte mir eine Last von den Schultern geschrieben.
Danach kam ich durch den Tierschutz im Bonner Raum in Kontakt mit Menschen, die sich gegen den Missbrauch von Tieren stark machten. Ich lernte den Begriff Sodomie von seiner neuen Bandbreite her kennen. Und ich fing an, meine Wut über diese Menschen in dem ersten Oliver-Hell-Roman 'Abschuss' zu kanalisieren. In vielen Gesprächen mit Freunden wurde ich gewarnt, dass ich mich damit auf ein gefährliches Terrain begebe.
Nach kurzer Zeit kamen die ersten Droh-Mails und ich musste einsehen, dass die Befürchtungen meiner Freunde nicht unbegründet waren.
Doch ich habe das durchgestanden.
Mit 'Der Mann aus Baku' habe ich mich mit der internationalen Kriminalität beschäftigt. Das einzige, was ich hier erlebt habe, war, dass mein Blog in vielen russischsprachigen Blogs auftauchte und das ständig die Majorität meiner Blog-Besucher ebenfalls aus diesem Raum kamen.
Als ich 'Das zweite Kreuz' schrieb, bekam ich viele Mails von begeisterten Geo-Cachern. Sie dankten mir dafür, dass ich Ihre Leidenschaft auf so intelligente Art und Weise in einem Kriminalfall eingebunden habe.
Der letzte Oliver-Hell-Roman 'Gottes Acker' hat die weltweite Entwicklung der Phosphor-Krise der  Thema, gepackt in einem spannenden Wettlauf mit einem ehemaligen Söldner.  
 
Per Zufall kam ich bei der Recherche zu dem Plot für den ersten Roman mit der neuen Heldin Carola Pütz auf die Situation der Menschen an der Deutsch-Tschechischen Grenze. Speziell der Roma in der Tschechei. Ich las über Kinderprostitution, über Drogenkriminalität und über die Unfähigkeit von Politik und Polizei hier eine Lösung zu erarbeiten.
Der Plot für Carola Pütz 'Verlorene Seelen' war geboren.
 
Wieder hatte ich Bedenken, wie schon bei 'Abschuss'. Diesmal vor der Reaktion der Pädophilen, die einen großen Raum in dem Roman haben. Doch ich bin mittlerweile so weit gefestigt, dass ich keine Angst mehr habe vor Droh-Mails.
 
Ich bin kein Mensch, der sich vor einer Auseinandersetzung fürchtet. Ich habe mehrere Jahre Kampfsport hinter mir und kann mich meiner Haut wehren. Gottseidank habe ich das nie einsetzen müssen. Das Wort ist schärfer als das Schwert.
 
Doch worauf ich überhaupt nicht kann, sind Verleumdungen. Wenn Dinge über mich oder meine Werke - sei es als Autor oder als Maler - gesagt werden, die bodenlos sind, werde ich schon mal falsch.
Dinge, die aus dem Herzen kommen, verteidigt man auch mit einem heißen Herzen. Das mag man verstehen können oder es lassen. Ich schreibe meine Romane für diejenigen, die es verstehen, und die sich auf den Inhalt konzentrieren wollen.
 
Alle Übrigen sind mir egal.

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